Die älteste Mühle Ostfrieslands – Die Bockwindmühle in Dornum

Bockwindmühle Dornum

Beinahe 400 Jahre hat Ostfrieslands älteste Mühle auf dem Buckel (genauer: auf dem „Steert“) – und funktioniert doch wie am ersten Tag. Vermutlich sogar besser, denn die vollständig restaurierte Bockwindmühle in Dornum wird von freiwilligen Müllern nach allen Regeln der Kunst gewartet. Während des Schaubetriebs im Sommer ist sonntags das beeindruckende Klatschen der segeltuchbespannten Flügel im Wind ein gutes Stück weit zu hören.

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Dornum – viel Geschichte und eine einzigartige Bockwindmühle

Auf dem ostfriesischen Festland, genau gegenüber der Insel Baltrum, liegt das Gemeindegebiet der einstigen Herrlichkeit Dornum. Gepflegte, malerisch verwinkelte Gässchen und Baudenkmäler wie die mittelalterliche Beningaburg oder ein barockes Wasserschloss machen den gleichnamigen Hauptort zu einem der schönsten und beliebtesten Ferienorte der Region. Hier wurde 1864 Miene Schönberg, die Mutter der Marx Brothers, geboren. Heute beherbergt Dornum die einzige erhaltene Synagoge in Ostfriesland. Unter den fünf historischen Mühlen, die den Bezirk schmücken, befinden sich vier Galeriemühlen im holländischen Baustil. Als echte bauliche Besonderheit aber lockt vor allem die Bockwindmühle am Ortsausgang Richtung Aurich jedes Wochenende im Sommer zahllose Besucher an.

Bockwindmühle Dornum_ganz

Die Mühle, die sich mit dem Wind dreht

Sie ist die älteste Windmühle der Region und gleichzeitig die letzte ihrer Bauart in ganz Ostfriesland. Zum Schutz vor Hochwasser steht der Ständer oder Bock, nach dem Windmühlen dieses Typs benannt sind, auf einem eigens aufgeschütteten Hügel. Mithilfe des „Steerts“ oder „Schwanzes“ kann die Mühle zum Wind hin ausgerichtet werden. Die Rettung der Bockwindmühle vor dem Verfall. Seit ihrer Erbauung im Jahr 1626, während des Dreißigjährigen Krieges wechselte die Mühle mehrmals den Besitzer. 1960 ereilte sie das gleiche Schicksal wie die meisten der rund 6.400 damals aktiven Mühlen in Deutschland – sie wurde gegen Zahlung einer staatlichen Prämie stillgelegt. Schrumpfende Getreideanbauflächen und gleichzeitige Modernisierung der Großmühlen hatten kleineren Mühlenbetrieben buchstäblich das Wasser abgegraben. Als das älteste technische Bauwerk dieses Stils in Ostfriesland allerdings stellt das Dornumer Exemplar ein ganz besonderes Kleinod dar. Bereits zwei Jahre nach ihrer Stilllegung wurde sie von der Ostfriesischen Landschaft übernommen, etwas später von der Gemeinde selbst. Seit 2008 kümmert sich ein eigens gegründeter Verein um Restaurierung und Wiederherstellung ihrer Funktionsfähigkeit.

Mühlenbetrieb und Besichtigungen

Endgültig in Winterruhe geht die Bockwindmühle nach dem traditionellen Martinisingen im November. Zu diesem Zeitpunkt haben die freiwilligen Müller bereits das Mahlwerk überprüft, gereinigt und die Segel abmontiert. Im darauffolgenden Februar läutet Dornum die neue Mühlensaison feierlich mit einem Punsch vor Ort ein. Ab März beginnt der Schaubetrieb, Mühlenführungen gibt es jeden Sonntag von Juni bis August, vereinzelt auch in September und Oktober.

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