Emden in Ostfriesland – dabei denkt jeder natürlich sofort an Ottifanten. Dabei hat die Heimatstadt des berühmten Komikers Otto noch viel mehr Sehenswürdigkeiten zu bieten. Wir verraten euch, warum sich ein Urlaub in Emden lohnt.

Als wir unseren Urlaub in Emden starten, ist der Tag bereits fortgeschritten. Die Zeit reicht nur zu einem kurzen Besuch am Delft und einem Abstecher in Dat Otto Hus – natürlich ist der Besuch in dem Haus, das ganz dem berühmten Sohn Emdens gewidmet ist, Pflicht. Bei Dauerregen sind wir froh darüber, dass das Museum nach der Winterpause wieder geöffnet ist.

Tipp: Erkundigt euch nach den Öffnungszeiten in Ostfriesland. In Emden ist zum Beispiel Montag Ruhetag und außer Restaurants haben auch zahlreiche Geschäfte ihre Türen geschlossen.

Entspannen auf dem Emder Stadtwall

Regen wird uns leider den gesamten Aufenthalt über begleiten, aber wir machen trotzdem das Beste aus unserem Urlaub in Emden. Den nächsten Tag beginnen wir nach dem Frühstück mit einem Spaziergang auf dem Emder Stadtwall. Zu Beginn des 17. Jahrhunderts errichtet, diente er früher zur Verteidigung. Heute ist der ehemalige Schutzwall ein Naherholungsgebiet. Eine historische Sehenswürdigkeit ist De Vrouw Johanna. Die restaurierte Mühle ist sogar heute noch im Einsatz. In einem der ehemaligen Zwinger (Bastionen, die sich auf dem Wall aufreihten) ist heute eine Kindertagesstätte untergebracht. Die Kesselschleuse, die gleich vier Kanäle miteinander verbindet, ist ebenfalls eine Sehenswürdigkeit.

Weithin sichtbar: der Wasserturm

Wir haben unseren Ausflug auf dem Emder Wall morgens an der ehemaligen Weizenmühle begonnen und erreichen gut zwei Stunden später den Wasserturm. Der über 100 Jahre alte Turm wurde in Stahlbetonbauweise errichtet und ist mit seinen 42 Metern Höhe ohne Zweifel eine Sehenswürdigkeit. Laut der Stadtwerke Emden trägt das denkmalgeschützte Bauwerk noch heute zur Wasserversorgung von Emden bei.   

Nicht verpassen: die Kunsthalle Emden

Den Bahnhof lassen wir links liegen, denn die Miniaturdampfeisenbahn, eine Sehenswürdigkeit für Kinder, ist noch nicht in Betrieb. Also wenden wir uns gleich in Richtung Innenstadt, passieren den Chinesen-Tempel und erreichen unser Ziel: die Kunsthalle Emden. Das bekannte Museum des STERN-Gründers Henri Nannen zeigt auf rund 1700 qm wechselnde Ausstellungen. Bei unserem Besuch erfahren wir mehr über das Thema Expressionismus in Film und Kunst. Das Gesehene diskutieren wir bei einer Mittagspause im beliebten „Henri´s“ gleich gegenüber.

Hafenromantik am Delft

Anschließend gehen wir in die Innenstadt zum Ratsdelft, wo ein Seenotrettungskreuzer und ein Museumsfeuerschiff vor Anker liegen. Neben dem Fischmädchen Jantje Vis treffen wir auf die drei „Delftspucker“, die ebenfalls zu den Sehenswürdigkeiten in Emden gehören. Die Bronzestatuen erinnern an die Zeit, als sich Männer hier trafen und Kautabak in den Delft spuckten.

Tipp: Vorsicht, wer unterhalb der Delftspucker langgeht, könnte nass werden …

Wir schreiten durch das alte Hafentor und machen uns auf den Weg zu den nahen Renaissance-Bürgerhäusern, der nächsten Sehenswürdigkeit. Die Pelzerhäuser 11+12, die man nur von außen besichtigen kann, sind die ältesten Gebäude Emdens. Die Stadt ist im Zweiten Weltkrieg zu 80 Prozent zerstört worden. Die Geschichte arbeitet das nicht weit entfernte Bunkermuseum auf, das in einem alten Luftschutzbunker untergebracht ist.

Auf eine Hafen- oder Grachtenfahrt müssen wir wegen des schlechten Wetters leider verzichten. Dafür genießen wir das Glockenspiel des Rathauses. Die Glocken hat ein Emder Bürger im Jahr 2000 gestiftet.

Tipp: Die Melodien wechseln, also einfach mal auf gut Glück zur vollen Stunde vorbeischauen. Den Rathausturm soll man auch besteigen können, wenn man das Ostfriesische Landesmuseum Emden besucht, welches sich im gleichen Gebäude befindet.

Souvenir: Ostfriesentee

Während unseres Aufenthaltes sind wir auf den Geschmack von echtem Ostfriesentee gekommen. Also besorgen wir uns bei einem der großen Teehandelshäuser einen Vorrat, damit wir auch zu Hause in den Genuss kommen. Ostfriesentee darf sich übrigens nur so nennen, wenn er auch in Ostfriesland abgepackt wurde. Damit ist unser Urlaub in Emden bereits vorbei. Am nächsten Tag reisen wir wieder ab. Moin!

Fazit: Emden ist eine Reise wert!

Ob ein Wochenende oder ein paar Tage zwischendurch – Emden und seine Sehenswürdigkeiten sind zugegeben überschaubar. Die Stadt ist aber ein guter Ausgangspunkt, um Ostfriesland zu erkunden. Bei einer Strandwanderung an der Knock, einer Tagestour mit der Fähre nach Borkum, einem Besuch der Seehundstation Norddeich, dem Aufstieg auf den höchsten Leuchtturms Deutschlands oder auch dem Bestaunen des schiefen Kirchturms in Surhuusen vergeht die Zeit wie im Flug. Also: Auf nach Emden!  

Wer die wichtigsten Sehenswürdigkeiten in der Stadt Emden erleben möchte, kann dies an ein oder zwei Tagen zu Fuß erledigen. Wir haben hier aufgelistet, welche Sehenswürdigkeiten wir bei unserem Urlaub in Emden quasi im Vorbeigehen erlebt oder gesehen haben:

Emden: Sehenswürdigkeiten auf einen Blick

Dat Otto Hus
Große Straße 1
26721 Emden

Kunsthalle Emden
Hinter dem Rahmen 13
26721 Emden

Emder Stadtwall
Am Herrentor 1
26725 Emden

Kesselschleuse
Kesselschleuse 3
26725 Emden

De Vrouw Johanna
Am Marienwehrster Zwinger
26721 Emden

Wasserturm
Abdenastraße 13
26721 Emden

Chinesentempel
Boltentorstraße 11
26721 Emden

Rathaus Emden
Brückstraße 1
26725 Emden

Jantje Vis
Rathausplatz 1
26721 Emden

Delftspucker
Am Delft
26721 Emden

Hafentor
Am Delft
26721 Emden

Pelzerhäuser
Pelzerstraße 11+12
26721 Emden

Bunkermuseum
Holzsägerstraße 6
26721 Emden

Text und Fotos: Jessica Lumme